Wie bereits berichtet, möchte das Institut für Lernen und Leben e.V. neben seinem Verwaltungsgebäude Am Campus eine Bildungsakademie errichten und hierzu das benachbarte Grundstück erwerben.
In der letzten GV-Sitzung war deren Geschäftsführer Sergio Achilles aufgefordert worden, sein Projekt dem Bauausschuss vorzustellen.
Der nun gezeigte Entwurf weist einen viereckigen einstöckigen Gebäudekomplex mit offener Struktur mit Kantenlängen von ca. 30 Metern und einem Innenhof auf.
Vorerst sind u. A. Fachschullehrgänge von einem Jahr und künftig Bachelorabschlüsse vorgesehen. Die Planungen seien soweit gediehen, dass nach einem Kauf des Geländes umgehend der Bauantrag gestellt werden könne. Die Finanzierung sei ebenfalls gesichert.
Herr Peithmann bemängelte, dass von dem Institut für Lernen und Leben e.V. aufgrund seiner Gemeinnützigkeit keine Gewerbesteuern zu erwarten seien.
Dem entgegnete Herr Malik, dass dieser Verein durch die Inanspruchnahme von Diensten anderer Firmen des Gewerbegebietes deren Prosperität fördere und dies indirekt der Gemeinde zugute käme.
Zum Ende forderte Herr Peithmann Herrn Achilles auf, darüber nachzudenken, wodurch er den Ausfall der Gewerbesteuern kompensieren könnte, was dieser zusagte.
§ 52 Abgabenordnung:
„Eine Körperschaft verfolgt gemeinnützige Zwecke, wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern.“
Bentwisch ist eine reiche Gemeinde. Sollen wir warten, dass sich dieser Verein mit seiner Akademie in Kommunen verzieht, die eh nur von Zuweisungen leben? Sollten wir nicht eigentlich einen roten Kopf bekommen, wenn wir diesen Leuten nur deshalb den Kauf des Grundstücks versagen, weil sie uns nicht noch reicher machen? Und gehören nicht auch wir zur Allgemeinheit, die von der Tätigkeit des Institutes für Lernen und Leben e.V. materiell, geistig oder sittlich profitiert?
Wir sollten uns nicht dem Verdacht aussetzen, selber Förderung nötig zu haben - auf sittlichem Gebiet.
Dann wies Herr Muderak vom Planungsbüro Voß & Muderak darauf hin, dass mit dem Bau der Straße zwischen Harmstorf und Albertsdorf noch in diesem Jahr begonnen werden muss. Andernfalls verfielen die 70% Fördergelder. Dem stimmten die Bauausschussmitglieder zu.
Herr Keller regte in diesem Zusammenhang an, die nördliche (Berg-) Seite dieser Straße zum Schutz gegen Schneeverwehungen mit Sträuchern zu bepflanzen.
Es ist übrigens geplant, in absehbarer Zeit auch die Straße von Albertsdorf zur L182 neu zu bauen.
Punkt 6 betrifft – wenn ich es richtig mitbekommen habe – die Sinnhaftigkeit der Verkehrsschilder im Ort. Da den Bauausschussmitgliedern die Sinnhaftigkeit der Unterlagen nicht ganz einsichtig war, beschlossen sie, sich das in der nächsten GV-Sitzung von jemandem erläutern zu lassen, der was davon versteht.
7. Für die Fällung der Pappeln am Sportplatz 2006 sind Ersatzpflanzungen fällig. Die sollen am Dorfplatz in Albertsdorf erfolgen.
Der Vorschlag, dort Obstbäume hinzupflanzen, wurde abgelehnt.
8. einige Vorschläge für den Haushalt 2014: 500 000 Euro für die Pflege der Straßenoberflächen; Sanierungskonzept für die Straße Im Wiesengrund; Übernahme des Bolzplatzes durch den Sportverein; ca. 38 000 Euro für eine Bewässerungsanlage für den Sportplatz.
Am Ende fragte Herr Nagel nach, was mit den zugesagten Lampen Eingangs der Straße Am Umspannwerk wird. Das wird überprüft.
Jan Zielke
Mittwoch, 11. September 2013
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Alle Welt redet von der Bildung als Grundlage jeden Fortschritts. Und die Bentwischer Gemeindevertreter bringen es doch tatsächlich fertig, die Leute vom Institut für Leben und Lernen zu Bittstellern zu degradieren. Hat Herr Peithmann vielleicht vergessen, dass auch sein Unternehmen von gut ausgebildeten jungen Leuten profitiert? Ständig liest man davon, dass der Mittelstand Probleme mit dem Bildungsniveau der Auszubildenden hat. Hier ist ein Verein, der sich genau darum kümmern will und dann werden ihm Steine in den Weg gelegt. Und das in einer so reichen Gemeinde wie Bentwisch. Vielleicht sollte man an dieser Stelle noch einmal genau über das leider mittlerweile überstrapazierte Wort „nachhaltig“ nachdenken.
AntwortenLöschenZu Punkt 7 würde mich interessieren, warum der Vorschlag der Pflanzung von Obstbäumen abgelehnt wurde? An sich sieht man doch immer weniger "öffentliche" Obstbäume, so daß an sich die Idee nicht schlecht ist, wenn der Pflanzort nicht direkt an einer vielbefahrenen Straße ist?
AntwortenLöschenAntwort auf die Frage vom 18. September 2013, 11:20 Uhr:
AntwortenLöschenDas Obst würde nicht geerntet, vergammele und zöge die Wespen an.
Zu dem Kommentar vom 16. 9.13, 10:30h:
AntwortenLöschenVielleicht haben die Bauchschmerzen einiger Gemeindevertreter mit der Grundstücksvergabe an das Institut für Lernen und Leben aber auch gar nichts mit den Gewerbesteuern zu tun.
Anfang des Jahres hatte sich der Bürgermeister gegen die bereits ausgesprochene Bewilligung der Vergabe des betreffenden Grundstücks an den Fuhrunternehmer Herr Krause ausgesprochen. Wartet man vielleicht auf eine neue Chance, wenn ein neuer Bürgermeister im Amt ist? Man wird sehen.
Bildungseinrichtungen sind auch soziokulturelle Zentren, wovon eine Gemeinde immer profitiert. Zudem werten diese erheblich den Sozialraum Bentwisch auf. Andere Gemeinden wären sehr dankbar,, über solche Strukturen zu verfügen. Fachschulausbildung in Bentwisch heißt - junge Menschen bereichern Bentwisch.. deshalb ist die Bildungsakademie des Institutes Lernen und Leben eine lohneswerte Investition für das gesellschaftliche Leben der Gemeinde
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