Bentwisch (und ganz Mecklenburg-Vorpommern)

im Jahre 1953 von oben!

Faszinierend! Mit etwas Geduld und Zeit können Sie sich hier ein Bild davon machen, wie es bei uns kurz nach dem Krieg aussah - vor siebenundsechzig Jahren. Einfach Ortsnamen eingeben. Außerdem kann man dort die Liegenschaftsgrenzen abrufen.

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Mittwoch, 21. August 2019

Bentwisch - Neuendorf – Neu Roggentin


„Nicht schon wieder . . .“ mag der eine oder andere sagen.
Die betroffenen Anwohner sehen das bestimmt anders.
Ich denke, die Zeit ist reif und die Zustände müssen sich ändern. Und es darf nicht sein, dass zwei Personen, die, wie gehabt, ohne Wissen der Gemeindevertretung und ohne Diskussion mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern gegenüber den Behörden Stellung nehmen und so bestimmen, was wird.
Wieso ist eigentlich noch niemandem der Gedanke gekommen, dass eine „Fahrradstraße“ (natürlich mit freiem Anliegerverkehr) etwas ist, mit dem Brodersdorf und Bentwisch zum Vorbild werden können? Ein Pilotprojekt für die Region! In diesen Zeiten!
Ich habe am 5. Juli an das Verkehrsministerium einen Brief geschrieben, dessen Text ich hier anfüge. Das Schreiben ist im Amt angekommen und der Bürgermeister kennt es:

Betr. Landesverkehrsplan
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am 20. Juni 2019 erschien in der Ostseezeitung unter der Überschrift „Kein Geld: Pegel will marode Straßen zur Not aufgeben“ ein Artikel zum Landesverkehrsplan. Der Titel beschreibt den Tenor: Zu wenig Geld für die Reparatur unserer Straßen.
Trotzdem soll unter anderem in den kommenden Jahren in Mecklenburg-Vorpommern das Radwegenetz ausgebaut werden.
Derzeit existiert zwischen den Orten Bentwisch und Brodersdorf, OT Neu Roggentin eine zwischen ca. drei und fünf Metern breite über Neuendorf führende Verbindungsstraße. Sie ist auch als Radweg ausgewiesen und dient als solcher der Verbindung der Radwege entlang der B105 einerseits und der B110 andererseits. Für Radfahrer ist besonders das Teilstück zwischen der Gemarkungsgrenze und der B110 eine gefährliche Zumutung.
Im Jahre 2017 wurden bei uns Pläne der beiden Gemeinden bekannt, diese Straßenverbindung auf zwei Spuren zu erweitern und zusätzlich einen Fahrradweg zu errichten. Daraufhin habe ich am 12. Juli 2017 beim Landtag Mecklenburg-Vorpommern eine Petition (Nr. 2017/00195) eingereicht, die von zahlreichen Bentwischer Bürgern, insbesondere Anwohnern des Klein Bartelsdorfer Weges und der Straße Im Wiesengrund, unterzeichnet wurde. Deren Anlass:
die bereits jetzt erhebliche Belastung und Belästigung durch den Verkehr auf der Verbindung zwischen Neu Roggentin über Neuendorf und Bentwisch parallel zur in Sichtweite (!) verlaufenden A19 (Kunden zweier großer Einkaufsmärkte an den beiden Endpunkten im Kaufrausch, die glauben, zwei Minuten gut machen zu müssen; Reiseverkehr – Navigationsgeräte zeigen sie als kürzeste Verbindung an!).
Die Bentwischer Verkehrsverhältnisse, besonders die auf der innerörtlichen Stralsunder Straße als unserer Hauptstrasse, nähern sich langsam wieder den Zuständen vor dem Bau der Ortsumgehung an. Das Aufkommen über den Klein Bartelsdorfer Weg leistet hierzu seinen Beitrag.
Die Forderung der Petenten: Schließung der Verbindung für den Durchgangsverkehr zwischen Klein Bartelsdorf und Neuendorf sowie deren Umwidmung zur Fahrradstraße.
Die Petition wurde in diesem Jahr beschieden. Teilerfolge: Die Gemeinde Brodersdorf verzichtete auf den Ausbau ihres Teilstücks. Es wurde mittlerweile repariert.
Im Bentwischer Ortsteil Klein Bartelsdorf sollen Fahrbahnschwellen zur Verkehrsberuhigung beitragen.
Die Ablehnung der Umwidmung in eine Anlieger- und Umwandlung in eine Fahrradstraße wurde mit dem Fehlen des entsprechenden Antrages der beiden betroffenen Gemeinden begründet. Zudem komme der Straße weiterhin eine Verkehrsbedeutung zu und es seien „keine überwiegenden Gründe des öffentlichen Wohls für eine Teileinziehung ersichtlich“
(§ 9 Abs. 1 und 2 StrWG M-V).
Das mit der Verkehrsbedeutung fällt ein wem sonst nichts einfällt. Jede neu eröffnete Straßenverbindung bekommt automatisch eine Verkehrsbedeutung. Diese kann positiv, unbedeutend oder negativ sein. Über das öffentliche Wohl ließe sich im Zusammenhang mit dieser Straße ebenfalls trefflich streiten.
Das Teilstück auf Bentwischer Gebiet ist marode. Mit den Sanierungsarbeiten soll begonnen werden, wenn die Bauarbeiten an der Stromrichterstation der Fa 50Hertz an der Gemarkungsgrenze zwischen Bentwisch und Brodersdorf abgeschlossen sind. Dieser Zeitpunkt ist nahe. Meines Wissens wurden hierfür Fördergelder beantragt.
Über den konkreten Stand der diesbezüglichen Planungen und deren Umfang - ob neben der zweiten Fahrbahn auch weiterhin der Bau eines separaten Radweges beabsichtigt ist – ist hier nichts bekannt.
Der Bau eines Meters schlichten Radweges über freies Feld (1,5 Meter Breite, 0,5 Meter Bankett, ohne Grunderwerb) kostet laut ADFC rund 120 Euro.
Die Gesamtstrecke zwischen der Stralsunder Straße in Bentwisch und der B110 in Brodersdorf über Neuendorf beträgt ca. 3,9 Kilometer, wobei ungefähr 2,4 Kilometer über unbebautes Gelände verlaufen.
Positive Effekte einer Umwidmung der Strecke zur Fahrradstraße mit Anliegerverkehr und Verzicht auf den Bau eines separaten Radweges:
- Einige 100 000 Euro stünden für andere Projekte zur Verfügung.
- erheblich geringerer Verschleiß der Substanz der Straße und damit zukünftig geringere Kosten für deren Erhaltung und Reparatur.
- Für den Radverkehr entstünde endlich ein komfortables Kopplungsglied zwischen den Fahrradwegen entlang der B105 und der B110.
- Verbesserung der Lebensqualität der Anwohner.
- Weniger Verkehr auf der Stralsunder Straße.
Dem stehen um einige wenige Minuten längere Fahrtzeiten (wenn überhaupt) über die A19 gegenüber.
Es gibt also Reserven, und das sicher nicht nur in Bentwisch und Brodersdorf.
Ich bitte um eine Bestätigung des Einganges dieses Schreibens und um Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,

2 Kommentare:

  1. Träumen Sie ruhig weiter. So lange Herr Peithmann, Chef von RoWerk18 in Brodersdorf und „Abschlepp-Harry“ in Bentwisch bei Ihnen das Sagen hat, wird sich da nichts ändern.

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  2. Ersteinmal vielen Dank für Ihren Einsatz !
    Wir wohnen in Neuendorf (An den Kastanien).
    Ich hole jeden Tag meine Enkeltochter vom Schulbus ab und kann Ihnen sagen " Es ist
    sehr gefährlich als Fussgänger ,da man wegen
    der rasenden Autos immer zur Seite gehen muß!
    Aber mam weiß an vielen Stellen nicht wohin!
    Mein Fahrrad habe ich schon 3 Jahre nicht
    mehr benutzt aus Angst,denn die Autofahrer
    nehmen leider keine Rücksicht!Mit der Aus
    besserung der Fahrbahn ist alles nur noch schlimmer geworden!

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