Bentwisch (und ganz Mecklenburg-Vorpommern)

im Jahre 1953 von oben!

Faszinierend! Mit etwas Geduld und Zeit können Sie sich hier ein Bild davon machen, wie es bei uns kurz nach dem Krieg aussah - vor siebenundsechzig Jahren. Einfach Ortsnamen eingeben. Außerdem kann man dort die Liegenschaftsgrenzen abrufen.

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Donnerstag, 28. August 2014

Kennen Sie das JAKOBSKREUZKRAUT ?


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Am 20. August fuhr der Bauausschuss die Gemeindestraßen ab, um sich einen Überblick über deren Zustand und eventuell notwendige Investitionen zu machen. Dabei wurde ein Problem offenbar, das nicht nur uns hier in der Gemeinde betrifft – die bedrohliche Zunahme des Jakobskreuzkrautes.

Heimisch war die bis zu einem Meter große, gelb blühende Pflanze, auch Jakobsgreiskraut genannt, bei uns schon immer. Als eines unter vielen Gewächsen fiel seine Giftigkeit nicht auf. Aber wie so oft, wenn der Mensch seine Finger in die Abläufe der Natur steckt, geht was schief. Bienen befliegen das Jakobskraut gelegentlich. Deshalb war es hin und wieder auch Bestandteil von Blühmischungen zur Verbesserung der Bienenweide. Und weil die Pflanze schnell kräftige und tief reichende Wurzeln ausbildet, wurde sie gern Saatmischungen zur Begrünung frischer Aufschüttungen und Böschungen z.B. im Straßen- und Bahnbau beigefügt, um diese zu befestigen. 
Durch diese Hilfestellung ist ein Damm gebrochen. Das helle Gelb neben den Randstreifen und auf dem Mittelstreifen der Autobahn und oft auch an Bahnstrecken – es ist das Gelb des Jakobskreuzkrautes, deren leichte gefiederte Samen durch den Fahrtwind der Autos und Züge zusätzlich Verbreitung finden. Es macht dem derzeit ebenfalls gelb blühenden Rainfarn, der Goldrute, dem Johanniskraut und der Nachtlichtkerze schwer Konkurrenz. Wir finden es mittlerweile fast überall.

Das in allen Teilen der Pflanze enthaltene Gift des Jakobskreuzkrautes schadet den meisten Tieren und dem Menschen. Es bleibt sowohl nach der Trocknung im Heu erhalten und übersteht auch den Prozess der Silierung. Einmal gefressen, reichert es sich in der Leber der Tiere an und führt zu deren Erkrankung bzw. zum Tod. Heilbar ist die Vergiftung nicht.
Das Gift kann über Milch und Eier auch in unsere Nahrung geraten. Zwar ist die Pflanze nicht sonderlich attraktiv für Bienen; ein Eintrag in den Honig ist dennoch nicht auszuschließen.

Was ist zu tun: Im Garten kann man die Pflanze ausstechen. Der Landwirt wird die Samenbildung durch gute Weidepflege zu verhindern suchen. Und ganz dringend muss die weitere Verbreitung entlang der Verkehrswege - besonders der überregionalen - verhindert werden. Da scheint sich aber bisher nicht viel zu tun.    /Jan Zielke


Bestand kräftiger Pflanzen des Jakobskreuzkrautes, vergesellschaftet mit dem ebenfalls gelb blühenden Ferkelkraut, auf einer Grünfläche nördlich der L182

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