Bentwisch (und ganz Mecklenburg-Vorpommern)

im Jahre 1953 von oben!

Faszinierend! Mit etwas Geduld und Zeit können Sie sich hier ein Bild davon machen, wie es bei uns kurz nach dem Krieg aussah - vor siebenundsechzig Jahren. Einfach Ortsnamen eingeben. Außerdem kann man dort die Liegenschaftsgrenzen abrufen.

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Freitag, 7. September 2018

Nachlese der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit nachfolgender Gemeindevertretersitzung vom 6. September


Über die Sitzung des Hauptausschusses zu berichten kann ich mir sparen. Die dort behandelten Tagesordnungspunkte wurden entweder gestrichen oder kamen in der GV erneut dran.

Wie stets am Anfang der Tagesordnung die Einwohnerfragestunde:
- Die Straße Am Sportplatz: Hierzu gab es Publikum. Frau Laaser hatte Verstärkung und eine Unterschriftenliste mitgebracht, in der sich Anwohner gegen die Öffnung ihrer Straße und den Bau eines Gehweges aussprechen. Ihre Argumente hat sie hier bereits dargelegt und müssen nicht wiederholt werden. Interessant jedoch, dass sich Frau Strübing nach einigem Weigern doch dazu durchrang, zwei Gründe zu nennen, die nach ihrer Ansicht eine Öffnung der Straße rechtfertigten. Fast wörtlich: 1. der fließende Verkehr wird verbessert und 2. die Leute von der Hasenheide kommen viel schneller zum Kindergarten.
Nach diesen Antworten verstehe ich, dass man eigentlich nicht antworten möchte. Ich habe noch mal in der Bürgermeisterkolumne für den August auf der Home Page der Gemeinde nachgelesen, wo von zukünftigem „Walken, Joggen und Flanieren . . . . . auf dem neuen Gehwegzwischen Gerätehaus und den Neubauten an der Hasenheide“ geschwärmt wird. Vorher ging das dort offensichtlich nicht.
Das Verschicken der Bescheide über den Ankauf von Teilen der Grundstücke der Anwohner sei übrigens ohne Zutun der Bürgermeisterin durch die Verwaltung geschehen.
Kurz und vielleicht gut: Herr Krenciessa schlug vor, die Gemeinde möge nach der für den 13. September um 18 Uhr anberaumten Anwohnerversammlung darüber entscheiden, wie gebaut wird.
- Herr Keller fragte wegen der Straße Im Wiesengrund nach, ob die Arbeiten an der Bahn abgeschlossen sind – sie laufen noch.
- Herr Neumann: Der Weg zwischen Klein Bentwisch und der ehemaligen Anlage am Tannenweg wird rege durch Fahrzeuge genutzt. Er sollte abgepollert werden.
- Herr Krenciessa: In Klein Kussewitz wurden an der Abzweigung nach Öftenhäven Baumfällarbeiten ohne Absicherung durchgeführt. Dabei habe es reelle Gefährdungen gegeben.
Über TOP 12 – die Kita-Erweiterung und einen eventuellen Abriss der benachbarten und von der Gemeinde gekauften Wohnhäuser wurde noch nicht entschieden.
Ich regte an, man solle prüfen, ob es nicht eine Lösung zusammen mit dem Institut für Lernen und Leben (ILL) geben könne. Die hatten in der Sitzung des Sozialausschusses am 14. August nachgefragt. Sie würden in Bentwisch gern einen Ausbildungskindergarten bauen. Außerdem sprach ich die Möglichkeit an, den neuen Kitablock aufzustocken. Daran schloss sich eine merkwürdige Diskussion an, in deren Folge mich Herr Peithmann beschimpfte: Ich sei seit 28 Jahren ein Opportunist vor dem Herrn, der nicht mal ne Straße braucht…. . Eine bewährte Methode: drauf auf den Mann. Das spart Argumente. War da was in der Vergangenheit, was heute noch Phantomschmerzen verursacht?
Ich will gar nichts verhindern. Wir brauchen Platz für die Kinder, und ich mache Vorschläge. Die müssen nicht richtig sein. Aber was nicht in dieses Herren Kram passt fällt offenbar in den Bereich Majestätsbeleidigung.

Die Firma KGG GmbH & Co KG will unserer Feuerwehr 2000 Euro spenden. Zu der Firma gehört auch „Höffner“.
Volker Keller konnte gestern Abend berichten, dass die Beleuchtung des Höffner-Werbeturmes derzeit über Nacht abgeschaltet ist.
Dem Drang, beides in Zusammenhang zu bringen und zu kommentieren, widerstehe ich.

Die restlichen Tagesordnungspunkte gingen weitgehend unverändert über die Bühne.

Noch etwas allgemeines: Der Abgang des Publikums nach Ende der Einwohnerversammlung wurde mit allgemeinem Unmut vermerkt. 
Abgesehen davon, dass einige von ihnen wahrscheinlich keine Rentner oder Freiberufler sind, die sich ihre Zeit frei einteilen können, sondern möglicherweise einen langen Arbeitstag hinter sich hatten: Die Veranstaltung war, wie so manch vorherige, nicht vergnügungssteuerpflichtig. Da ging es nur so drunter und drüber. Meine Aufforderung, Frau Strübing möge doch mal für Ordnung sorgen, quittierte sie mit der Bemerkung, ich könne ja nachhause gehen.
Da wurde mit dem Handy gespielt, jeder diskutierte mit seinem Nachbarn oder quer durch den Raum, und zwischendurch gab Herr Strübing sein Bestes.
Bei den Tugenden Transparenz, Ehrlichkeit, Disziplin und gegenseitigem Respekt ist in unserer Gemeindevertretung noch viel Platz nach oben.
Das war keine Werbeveranstaltung. Wir sollten froh sein, dass uns keiner zusah und zuhörte.

Jan Zielke

3 Kommentare:

  1. Wenn einem das Wissen und die Argumente fehlen,
    ist es doch am einfachsten, mitdenkenden Menschen
    einen Maulkorb zu verpassen und sie an die Leine
    zu legen.

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  2. Sehr geehrter Herr Zielke, was Sie von der Gemeindevertretersitzung berichten, finde ich schockierend. Ich glaube Ihnen, deshalb nehme ich an diesen Sitzungen nicht mehr teil. Gemeindevertreter, die mit Missachtung ihre Sitzung abhalten,eine Bürgermeisterin die ihrer Führungsqualität nicht gerecht wird, brauchen wir nicht. Es wird Zeit für Neuwahlen!

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  3. Es geht nicht nur um die Bürgermeisterin. Es geht auch um Ratsmitglieder, die seit
    Urzeiten auf Ihrem Stuhl sitzen und Demokratie nicht kennen oder schon wieder
    verlernt haben beziehungsweise davon nichts wissen wollen.Es gab in Bentwisch schon einmal eine Zeit, in der
    die" Bastamethode" ganz oben anstand.

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