Bentwisch (und ganz Mecklenburg-Vorpommern)

im Jahre 1953 von oben!

Faszinierend! Mit etwas Geduld und Zeit können Sie sich hier ein Bild davon machen, wie es bei uns kurz nach dem Krieg aussah - vor siebenundsechzig Jahren. Einfach Ortsnamen eingeben. Außerdem kann man dort die Liegenschaftsgrenzen abrufen.

* * *

Montag, 26. Juli 2021

--------------------- 🚒 EINSATZ 🚒 --------------------


zur Vergrößerung bitte auf das Foto klicken

Es war kurz nach 14 Uhr als sich am Sonntag, den 25. Juli 2021, eine gigantische Rauchwolke auf einem Getreidefeld zwischen Pastow und Neuendorf, in der Gemeinde Broderstorf, auftürmte. 

Wenig später heulte bei uns die Sirene auf. 


Zu diesem Zeitpunkt ahnte aber noch niemand, welch dramatisches Ausmaß dieses Feuer annehmen und dabei die Rostocker Stadtgrenze bedrohen wird. 


Als wir eintrafen, stand das Getreidefeld bereits auf einer Größe von rund 15 Hektar zwischen Pastow und Neuendorf in Brand. Durch den auffrischenden Wind schlugen die Flammen meterhoch in den Himmel. Das trockene Getreide bot dem Feuer genug Nahrung um weiter an Kraft und Fahrt aufzunehmen. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit raste die Feuerwalze auf die nur wenige hundert Meter entfernte Ortschaft Neuendorf zu. Der Einsatzleiter machte unmissverständlich klar, dass das Feuer mit den vor Ort befindlichen Kräften nicht zu halten ist und forderte weitere Unterstützung aus allen umliegenden Gemeinden an. Anwohner wurden über Radio und Lautsprecherdurchsagen gebeten ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen und Fenster und Türen geschlossen zu halten.


Nur durch den massiven Einsatz der Feuerwehr konnte ein Übergreifen verhindert werden. Durch die starke Rauchentwicklung betrug die Sichtweite im Innern des Ortes teilweise null Meter.


Ein Großaufgebot an Rettungsdienst wurde ebenfalls nachgeordert. Mehrere Rettungswagen und Notärzte aus dem Landkreis und der Stadt Rostock, sowie ein Notarzteinsatzhubschrauber eilten in das Brandgebiet, um den Kameraden zu helfen.


Während es den Einsatzkräften gelang Neuendorf zu schützen, raste die Feuerwalze nun auf das Gewerbegebiet in Richtung Handelshof zu. Die Polizei sperrte umgehend alle umliegenden Straßen und leitete den Verkehr weiträumig um. Auch hier konnte das Feuer durch einen massiven Löschangriff gehalten und ein Übergreifen verhindert werden. Alle Einsatzkräfte konzentrierten sich darauf, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Es schien so, als wären die Einsatzkräfte kurz davor, die Feuerwalze aufzuhalten und den Brand unter Kontrolle zu bekommen, bis das Feuer plötzlich über die Hauptstraße, auf ein weiteres ca. 20 Hektar großes Feld zwischen Neuendorf und der Autobahn 19 sprang. Dort raste das Feuer direkt auf mehrere Wohnhäuser zu. Nur durch das heldenhafte Eingreifen von Feuerwehrleuten und Landwirten, welche sich dem Feuer in den Weg stellten, konnte ein Übergreifen verhindert werden. 

Zwar waren nun alle Häuser geschützt und keine Personen mehr in Gefahr, doch die Feuerwalze raste nun direkt auf die A19 zu. Binnen weniger Minuten standen weitere 20 Hektar Getreidefeld in Flammen. Die Polizei leitete umgehend eine Vollsperrung der Autobahn ein. 

Nach rund 30 Minuten hartem Kampf schien auch dieses Feuer unter Kontrolle und kurz vor endgültiger Löschung zu sein.


Der Polizeihubschrauber, welcher das Brandgebiet überflog und die Löschmaßnahmen so unterstützte, meldete plötzlich einen Flammenüberschlag über die Autobahn auf ein angrenzenden Getreidefeld bis nach Brinckmansdorf. Dort nahm das Feuer wieder an Fahrt auf und raste direkt auf ein Wohngebiet und eine Zugstrecke zu.


So konnte nach rund 4 Stunden intensiver und schweißtreibender Arbeit endgültig Feuer aus gemeldet werden.


Insgesamt waren rund 150 Einsatzkräfte vor Ort. Wir wurden von Kameraden aus Broderstorf, Roggentin, Mönchhagen, Blankenhagen, Thulendorf, Kessin, Dummerstorf, Poppendorf, Kavelstorf, Pankelow-Schlage, Tessin, Sanitz, Gelbensande, sowie Kräften der Rostocker Feuerwehr unterstützt. 


Zwei unserer Kameraden mussten zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Wir danken für Euren Einsatz und wünschen gute Besserung!


Martha Michelle Schuldt, Schriftwartin 

 

 

zur Vergrößerung bitte auf das Foto klicken

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen