Bentwisch (und ganz Mecklenburg-Vorpommern)

im Jahre 1953 von oben!

Faszinierend! Mit etwas Geduld und Zeit können Sie sich hier ein Bild davon machen, wie es bei uns kurz nach dem Krieg aussah - vor siebenundsechzig Jahren. Einfach Ortsnamen eingeben. Außerdem kann man dort die Liegenschaftsgrenzen abrufen.

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Montag, 5. Juni 2023

Nachfolgend etwas, das mir . . .

 

. . . im Zusammenhang mit dem Spenden- und Sponsorenforum am kommenden Mittwoch wichtig erscheint, aber in den letzten Ausführungen von Herrn Krüger zum Thema Gemeindefinanzen kaum thematisiert wurde – die Gewerbesteuer.


Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der Gemeinden. Sie ist von den ortsansässigen Gewerbetreibenden in das Säckel ihrer Gemeinde zu zahlen. Wie viel sie entrichten müssen, wird über die Festlegung des Gewerbesteuerhebesatzes von eben dieser Gemeinde selbst bestimmt. Ein hoher Hebesatz heißt für die Unternehmen mehr Abgaben, ein niedriger entsprechend geringere. 

 

Über die Hebesätze der einzelnen Kommunen in Meck.-Pom. können Sie sich HIER informieren. Rostock hat ihn auf 465 festgelegt, Bentwisch nur auf 300 - wie z.B. auch Blankenhagen oder Mönchhagen. Wenn Sie es genau wissen wollen gibt´s im Internet sogenannte Gewerbesteuer-Rechner, mit denen Sie ratzfatz die konkreten Summen errechnen können: Bei Eingabe eines Gewinns von jeweils 50 000 ermittelt der z. B. für Rostock mit einem Hebesatz von 465 eine Gewerbesteuer von 4 147,80 € für die Stadtkasse, bei 300 nur 2 676,00 € für das Konto unser Gemeinde.


Rostock und Bentwisch haben, was die für das Gewerbe entscheidenden Voraussetzungen betrifft, trotz unterschiedlicher Größe vergleichbare Bedingungen. Nicht umsonst verlagern Firmen ihren Sitz gern in den Speckgürtel der Städte. Und Bentwisch lockt bereits mit einem weiteren Gewerbegebiet!

Bei Blankenhagen oder Mönchhagen sieht das schon ganz anders aus.


Weil das Geld überall knapp wird, zeigt sich das Land offenbar zunehmend knauserig. Reiche Gemeinden mit einem niedrigen Gewerbesteuerhebesatz bekommen „von oben“ halt weniger - was dann hoffentlich den ärmeren Gemeinden zugute kommt.


Die Politik in Bentwisch wird von der Wirtschaftlichen Vereinigung Bentwisch e.V. und damit von den hier ansässigen Unternehmern dominiert. Und die sind nun mal so: „Selber essen macht fett.“ Deshalb wird eine Erhöhung unseres Hebesatzes – gleichbedeutend mit einer Schmälerung ihres Gewinns - für sie wohl eher nicht in frage kommen. Und so mag ihnen das mit der Spendenveranstaltung eingefallen sein. Dann behalten sie es in der Hand, was sie geben wollen und wer wie viel bekommt, können vielleicht noch was von der Steuer absetzen - und dann sogar noch mit ihrer Großzügigkeit werben.


Zeitweise beschleicht mich die Ahnung, Bentwisch sei, beginnend mit der Eingemeindung von Klein Kussewitz 2018 und den daraus resultierenden Folgen sowie dem anhaltenden Drang nach Wachstum und Expansion, auf dem Wege, sich zu überheben!

Die Zukunft wird es zeigen.


Jan Zielke

6 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Zielke,
    vielen Dank für Ihre Erläuterung zu unserem Spenden-Forum, dies verbunden mit Ihrer Mutmaßung diese zu unserem eigenen Vorteil zu nutzen. Schade, dass Sie nicht den Kontakt zu uns gesucht haben, bevor Sie diese Zeilen schrieben. Es ist richtig, dass es in unserer Natur liegt als Unternehmer etwas zu unternehmen bevor wir uns allesamt in einer Situation der finanziellen Ohnmacht befinden, die uns im übrigen blüht sollten wir nicht an einem Strang ziehen. Seien Sie unbesorgt, die Unternehmer finden auch eine Lösung der Gestaltung die Erhöhung der Gewerbesteuer zu umgehen. In jetziger Situation kann die Gestaltung und die Lösung zum Wohle der Gemeinde, der freiwilligen Ausgaben, den Vereinen,den Senioren und der freiwilligen Feuerwehr sein. Ein boykottieren führt lediglich dazu, dass wir höchstwahrscheinlich in die Situation kommen nicht mehr entscheiden zu können wohin die Reise geht und die Mehreinnahmen durch Steuererhöhung in erster Linie der Landesregierung zu Gute kommen, dass kann doch auch nicht in Ihrem Interesse sein oder?
    Können wir nicht wieder anfangen wieder mehr miteinander zu Reden als übereinander. Dazu würde ich Sie sehr gerne einladen auch außerhalb unseres Spendenforums. Machen Sie uns gerne einen Vorschlag.
    Liebe Grüße
    Matthias Potschwadek

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  2. Lieber Herr Potschwadek!
    Danke für Ihre freundlichen Zeilen.
    Wer ist „Wir“, mit dem ich reden soll? Die Wirtschaftliche Vereinigung Bentwisch e.V.? Mit deren Exponenten habe ich einige Jahre in der GV an einem Tisch gesessen. Allerdings auf dessen anderer Seite - nicht nur im Wortsinne. Sollten wir beide uns mal über den Weg laufen dürfen Sie mich gern ansprechen und nach meinen Erfahrungen fragen.
    Ein Wort zu Ihren Ausführungen mit den Mehreinnahmen durch Steuererhöhungen und der Landesregierung: Glauben Sie mir, ich bin ein kritischer Bürger, der sowohl an der Politik der Bundes- als auch der Landesregierung viel auszusetzen hat. Das hält mich aber nicht davon ab, zu akzeptieren, dass beide zur Erfüllung ihrer Aufgaben auf Steuereinnahmen angewiesen sind.
    Auch wenn Sie den vierten Satz Ihres Kommentars nicht mehr ändern können sollten Sie ihn vielleicht doch noch einmal überdenken. Er ist ein Eingeständnis.
    Freundliche Grüße,
    Jan Zielke

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  3. Oha, da bin ich aber schon ziemlich konsterniert über die Bentwischer Unternehmer! Was ist da los, dass diese betteln müssen?!
    Diese finden eine Lösung, die Gewerbesteuer zu umgehen! Aber ganz große Vorsicht, wenn das Kreise zieht!!!

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    1. Es ist doch legitim, die Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, die die Gesetzgebung zulässt. Wenn also freiwillig etwas geben, dann zielgerichtet so, dass es ankommt wo es hinsoll. Investitionen, Abschreibungen, Sale and Lease back Konstrukte, Sonderzahlungen, Rückstellungen…es gibt viele Wege. Regen wir uns nicht alle darüber immer mal auf, was mit den Steuern passiert, die in Richtung Land und Bund verschwinden? Hier haben wir die Möglichkeit, direkt die Mittelverwendung zu definieren.

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  4. Die Gewerbesteuer und die Anrechenbarkeit auf die Einkommenssteuer, die Auswirkungen der Differenzen der durchschnittlichen Hebesätze auf die realen Hebesätze, die Bedeutung dieser im Rahmen des FAG, dem die Gemeinde unterliegt, dass alles ist ein deutlich komplexeres Thema, als es in Ihren Artikel geschrieben wurde, Herr Zielke. Eine Vereinigung, die Zeit und Aufwand auf sich nimmt, um darüber zu beraten, wie man mitgestalten kann, wenn man auch Nutzniesser ist, macht doch erstmal nichts ungewöhnliches, oder? Immer Brandstifter zu sein, während man die Vorteile die maßgeblich durch die Gewerbetreibenden der Gemeinde dennoch geniesst, ist aus meiner sich biel verwerflicher. Sie prangern an, okay. Was wäre denn eine Lösung in Ihrem Sinne? Haben Sie sich mit dem Thema mal intensiv beschäftigt oder ist es nur eine gute Vorlage, um etwas zu popularisieren?

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  5. Ich fürchte, die beiden Kommentatoren von 11.32 und 11.41 Uhr mit einer Antwort nicht zufrieden stellen zu können, welche Mühe ich mir auch geben würde. Deshalb lasse ich es.
    Unser Bauausschussvorsitzender sagte es mir schon mal im September 2006 auf seine unnachahmliche Weise in einem Gespräch: Ich als Beamter (ist zwar falsch aber nicht schlimm) verstünde nichts von kaufmännischen Angelegenheiten. Und damit hatte er Recht.
    Ich sitze eben auf der anderen Seite des Theke.

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