„Nicht schon wieder . . .“ mag der eine oder andere sagen.
Die betroffenen Anwohner sehen das bestimmt anders.
Ich denke, die Zeit ist reif und die Zustände müssen sich
ändern. Und es darf nicht sein, dass zwei Personen, die, wie gehabt, ohne
Wissen der Gemeindevertretung und ohne Diskussion mit den betroffenen
Bürgerinnen und Bürgern gegenüber den Behörden Stellung nehmen und so bestimmen, was wird.
Wieso ist eigentlich noch niemandem der Gedanke gekommen,
dass eine „Fahrradstraße“ (natürlich mit freiem Anliegerverkehr) etwas ist, mit
dem Brodersdorf und Bentwisch zum Vorbild werden können? Ein Pilotprojekt für die
Region! In diesen Zeiten!
Ich habe am 5. Juli an das Verkehrsministerium einen Brief
geschrieben, dessen Text ich hier anfüge. Das Schreiben ist im Amt angekommen
und der Bürgermeister kennt es:
Betr. Landesverkehrsplan
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am 20. Juni 2019 erschien in der Ostseezeitung unter der
Überschrift „Kein Geld: Pegel will marode
Straßen zur Not aufgeben“ ein Artikel zum Landesverkehrsplan. Der Titel
beschreibt den Tenor: Zu wenig Geld
für die Reparatur unserer Straßen.
Trotzdem soll unter anderem in den kommenden Jahren in
Mecklenburg-Vorpommern das Radwegenetz
ausgebaut werden.
Derzeit existiert zwischen den
Orten Bentwisch und Brodersdorf, OT Neu Roggentin eine zwischen ca. drei und
fünf Metern breite über Neuendorf führende Verbindungsstraße. Sie ist auch als
Radweg ausgewiesen und dient als solcher der Verbindung der Radwege entlang der
B105 einerseits und der B110 andererseits. Für Radfahrer ist besonders das
Teilstück zwischen der Gemarkungsgrenze und der B110 eine gefährliche Zumutung.
Im Jahre 2017 wurden bei uns
Pläne der beiden Gemeinden bekannt, diese Straßenverbindung auf zwei Spuren zu
erweitern und zusätzlich einen Fahrradweg
zu errichten. Daraufhin habe ich am 12. Juli 2017 beim Landtag
Mecklenburg-Vorpommern eine Petition (Nr. 2017/00195) eingereicht, die von
zahlreichen Bentwischer Bürgern, insbesondere Anwohnern des Klein Bartelsdorfer Weges und der Straße
Im Wiesengrund, unterzeichnet wurde.
Deren Anlass:
die bereits jetzt erhebliche
Belastung und Belästigung durch den Verkehr auf der Verbindung zwischen Neu
Roggentin über Neuendorf und Bentwisch parallel zur in Sichtweite (!)
verlaufenden A19 (Kunden zweier großer Einkaufsmärkte an den beiden Endpunkten
im Kaufrausch, die glauben, zwei Minuten gut machen zu müssen; Reiseverkehr –
Navigationsgeräte zeigen sie als kürzeste Verbindung an!).
Die Bentwischer
Verkehrsverhältnisse, besonders die auf der innerörtlichen Stralsunder Straße als unserer Hauptstrasse, nähern sich langsam
wieder den Zuständen vor dem Bau der Ortsumgehung an. Das Aufkommen über den
Klein Bartelsdorfer Weg leistet hierzu seinen Beitrag.
Die Forderung der Petenten:
Schließung der Verbindung für den Durchgangsverkehr zwischen Klein Bartelsdorf
und Neuendorf sowie deren Umwidmung zur Fahrradstraße.
Die Petition wurde in diesem Jahr
beschieden. Teilerfolge: Die Gemeinde Brodersdorf verzichtete auf den Ausbau
ihres Teilstücks. Es wurde mittlerweile repariert.
Im Bentwischer Ortsteil Klein
Bartelsdorf sollen Fahrbahnschwellen zur Verkehrsberuhigung beitragen.
Die Ablehnung der Umwidmung in
eine Anlieger- und Umwandlung in eine Fahrradstraße wurde mit dem Fehlen des
entsprechenden Antrages der beiden betroffenen Gemeinden begründet. Zudem komme
der Straße weiterhin eine Verkehrsbedeutung zu und es seien „keine
überwiegenden Gründe des öffentlichen Wohls für eine Teileinziehung
ersichtlich“
(§ 9 Abs. 1 und 2 StrWG M-V).
Das mit der Verkehrsbedeutung fällt ein wem sonst nichts einfällt. Jede neu
eröffnete Straßenverbindung bekommt automatisch eine Verkehrsbedeutung. Diese kann positiv, unbedeutend oder negativ
sein. Über das öffentliche Wohl ließe
sich im Zusammenhang mit dieser Straße ebenfalls trefflich streiten.
Das Teilstück auf Bentwischer
Gebiet ist marode. Mit den Sanierungsarbeiten soll begonnen werden, wenn die
Bauarbeiten an der Stromrichterstation der Fa 50Hertz an der Gemarkungsgrenze zwischen Bentwisch und Brodersdorf
abgeschlossen sind. Dieser Zeitpunkt ist nahe. Meines Wissens wurden hierfür
Fördergelder beantragt.
Über den konkreten Stand der
diesbezüglichen Planungen und deren Umfang - ob neben der zweiten Fahrbahn auch
weiterhin der Bau eines separaten Radweges beabsichtigt ist – ist hier nichts
bekannt.
Der Bau eines Meters schlichten
Radweges über freies Feld (1,5 Meter Breite, 0,5 Meter Bankett, ohne
Grunderwerb) kostet laut ADFC rund 120 Euro.
Die Gesamtstrecke zwischen der
Stralsunder Straße in Bentwisch und der B110 in Brodersdorf über Neuendorf
beträgt ca. 3,9 Kilometer, wobei ungefähr 2,4 Kilometer über unbebautes Gelände
verlaufen.
Positive Effekte einer Umwidmung
der Strecke zur Fahrradstraße mit Anliegerverkehr und Verzicht auf den Bau
eines separaten Radweges:
- Einige 100 000 Euro stünden für
andere Projekte zur Verfügung.
- erheblich geringerer Verschleiß
der Substanz der Straße und damit zukünftig geringere Kosten für deren
Erhaltung und Reparatur.
- Für den Radverkehr entstünde
endlich ein komfortables Kopplungsglied zwischen den Fahrradwegen entlang der
B105 und der B110.
- Verbesserung der Lebensqualität
der Anwohner.
- Weniger Verkehr auf der
Stralsunder Straße.
Dem stehen um einige wenige
Minuten längere Fahrtzeiten (wenn überhaupt) über die A19 gegenüber.
Es gibt also Reserven, und das
sicher nicht nur in Bentwisch und Brodersdorf.
Ich bitte um eine Bestätigung des
Einganges dieses Schreibens und um Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Träumen Sie ruhig weiter. So lange Herr Peithmann, Chef von RoWerk18 in Brodersdorf und „Abschlepp-Harry“ in Bentwisch bei Ihnen das Sagen hat, wird sich da nichts ändern.
AntwortenLöschenErsteinmal vielen Dank für Ihren Einsatz !
AntwortenLöschenWir wohnen in Neuendorf (An den Kastanien).
Ich hole jeden Tag meine Enkeltochter vom Schulbus ab und kann Ihnen sagen " Es ist
sehr gefährlich als Fussgänger ,da man wegen
der rasenden Autos immer zur Seite gehen muß!
Aber mam weiß an vielen Stellen nicht wohin!
Mein Fahrrad habe ich schon 3 Jahre nicht
mehr benutzt aus Angst,denn die Autofahrer
nehmen leider keine Rücksicht!Mit der Aus
besserung der Fahrbahn ist alles nur noch schlimmer geworden!