In ihrem monatlichen Gemeindebrief im Amtsblatt äußerte sich
unsere Bürgermeisterin unzufrieden über die Gesetzeslage, nach der die
Schulkinder der ehemaligen Gemeinde Klein Kussewitz wegen unzumutbarer „Wege-
und Fahrzeiten“ auch weiterhin die Schulen in Rövershagen und Blankenhagen besuchen
sollen. Für sie sei es „keine zufriedenstellende Situation, denn mit dem Zusammenschluss
unserer beiden Gemeinden war die Beschulung in Bentwisch unter den erforderlichen
Rahmenbedingungen eine Selbstverständ-
lichkeit“. Deshalb wurde „ein
entsprechender Planungsauftrag zu Varianten der Erweiterung unserer
Lernkapazitäten auf oder am Schulgelände . . . ausgelöst.“
Sie bittet die Eltern der neuen Ortsteile um ihre Meinung.
Unser Sohn ist der Schulpflicht lange entwachsen. Erst ging
er hier in Bentwisch in die Schule. Dann wechselte er pflichtgemäß nach
Rövershagen. Ich bin also also nicht mehr betroffen. Trotzdem habe ich eine Meinung:
Unser Sohn hat durch den Wechsel an eine Schule in der Fremde – als solche
sieht unsere Bürgermeisterin unsere Nachbargemeinden offenbar – keinen Schaden
erlitten. Klein Kussewitz gehörte früher zum Amt Carbäk – die Kinder mussten zum
Schulbesuch also nicht nur Gemeinde- sondern sogar Amtsgrenzen überschreiten. Auch
sie scheinen es ohne Folgen überstanden zu haben.
Welche Denke steht hinter der Forderung, die Kinder der
neuen Ortsteile trotz längerer Fahrtzeiten in die Schule nach Bentwisch zu
holen? Wer möchte hier durch was „zufriedengestellt“ werden?
Was ist wichtiger, die Größe und Autarkie Bentwischs und
eine möglichst große volle Schule, oder kurze Fahrtzeiten für die Schulkinder?
Als ehemalige Kämmerin des Amtes Rostocker Heide kennt sich
Frau Strübing mit Gemeindefinanzen aus. Sie schreibt, der Spielraum für
Investitionen sei „nicht hoch bzw. gar nicht vorhanden.“
In der letzten Sitzung
des Haupt- und Finanzausschusses war Herr Kurzmann von der Planungsfirma MONTRA
zu Gast. Er bezifferte die Kosten für den geplanten Anbau der Schule auf ca.
850 000 Euro.
Liebe Frau Strübing, weshalb
setzen Sie sich nicht erst mal mit der
Bürgermeisterin von Rövershagen, dem Bürgermeister von Blankenhagen und dem Amt zusammen und reden über Kooperation? Die Schule
in Rövershagen baut an! Und wenn wir dann Schulkosten-
umlagen zahlen müssen - na
und? Die zahlen wir von den 850 000 Euro mit links.
Jan Zielke
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